Die Erste stellt die Weichen für die neue Saison
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Pressebericht: Werner Möller / Rheinische Post (07.05.2020)
Foto: Achim Blazy
In der Kreisliga A glauben die Fußballer nicht mehr daran, dass die Saison noch zu Ende gespielt wird. Rot-Weiß Lintorf mit seinem Spielertrainer Pascal Ohlenmacher stellt daher schon die Weichen für die nächste Spielzeit. Einen Vereinsboss gibt es weiterhin noch nicht.
Rot-Weiß Lintorf ist unter seinem im letzten Sommer neu verpflichteten Spielertrainer Pascal Ohlenmacher in der Fußball-Kreisliga A eine ordentliche Saison gelungen. Elf Spiele stehen noch aus, aber niemand weit und breit rechnet noch mit deren Austragung. Wahrscheinlicher ist, dass die Spielzeiten im Amateurfußball aufgrund der Coronavirus-Pandemie abgebrochen werden. Der Fußball-Verband Niederrhein (FVN) hat in Videokonferenzen ein Stimmungsbild in seinen Kreisen dazu eingeholt. „Insgesamt haben bislang bereits rund 400 Vertreter von Mannschaften und Vereinen an insgesamt 13 FVN-Videokonferenzen teilgenommen“, teilt der Verband mit, der nach der finalen Konferenz am heutigen Donnerstag im Kreis Solingen seine Vereien auch im Internet abstimmen lassen will, wie mit der Saison zu verfahren und zu werten ist.
Die Lintorfer haben sich derzeit Platz elf gesichert, satte neun Punkte vor der Abstiegszone, und alle rund um die Jahnstraße sind damit vollauf zufrieden. Die Wirren vom vergangenen Frühjahr mit der Verpflichtung von zahlreichen Ex-Landesligaspielern, die überhaupt nicht zu bezahlen waren und dann auch nie erschienen sind, sind jedenfalls vorzüglich verkraftet.
Schnee von gestern. Umsichtige Leute wie der zweite Vorsitzende Klaus Brügel, Pascal Ohlenmacher, dessen Co-Trainer Theo Momm und auch Jean Pierre Kutzen konnten alles rechtzeitig geradebügeln, auf die Schnelle eine ordentliche Mannschaft erstellen, und ähnlich geht es nun weiter. Bei den A-Junioren, die in der Leistungsklasse Platz acht belegen, gab es in der Rückrunde einige Verwirrungen. Interessante Spieler aus dieser Truppe wollten sich abmelden, aber Kevin Held ist gerade dabei, auch das zu klären. Damit kennt man sich an der Jahnstraße inzwischen bestens aus. „Fünf oder gar sechs Spieler aus dieser Truppe können wir gut gebrauchen“, so Ohlenmacher, der als Ur-Lintorfer (von Jugend an spielt er bei RWL) alle Mannschaften bestens kennt. Das freilich war immer so, die Nachwuchsarbeit hat er auch dann genau verfolgt, als er längst bei den Senioren kickte. Der 35-jährige Fachangestellte im Logistikwesen in einer Lintorfer Firma ist ein unglaublicher Glücksfall für den Traditionsverein.
Zugänge gibt es noch keine. Aber Jean-Pierre Kutzen, den alle in Lintorf nur „Jacko“ nennen, der kümmert sich darum, wie seit Jahren. Es gibt in Ratingen nicht viele Fußballer, die über ähnlich gute Kontakte verfügen wie dieser nun 36 Jahre alte Ex-Torjäger. Sollte Not am Mann sein, schnürt er ohne jedes Murren selbst die Stiefel. Am liebsten freilich für einen Kurzeinsatz. Ohlenmacher und er sind dicke Freunde, von Kind an, haben zigmal gegeneinander gespielt, immer mit Haken und Ösen, und mit dem Abpfiff war jeder Konkurrenzkampf abgehakt. „Mit Spielerverpflichtungen habe ich keine Erfahrungen“, gibt Ohlenmacher ehrlich zu. „Das überlasse ich lieber dem Jacko und seinem Umfeld.“ Aber zwei Routiniers, beide Mitte 30, wollen die Schuhe an den Nagel hängen: Micky Wüst und Sven Böhme. „Mit denen rede ich noch, ich kann sie auch in der kommenden Spielzeit bestens gebrauchen“, sagt Ohlenmacher.
Einen Vorsitzenden haben die Lintorfer nicht, aber die Aufgabenverteilung funktioniert. Das meiste geht über den Schreibtisch von Klaus Brügel. Da wegen Corona keine Versammlungen gestattet sind, konnte auch noch kein neuer Vereinschef gewählt werden. Der Posten ist seit einem Jahr vakant.